Projekte

1  | Martina Hils | Kartenblätter
1 | Martina Hils | Kartenblätter
2 | Brigitte Ritter | wohlangeordnet
2 | Brigitte Ritter | wohlangeordnet
3 | Jan Stürzbecher | Weisen des Weges
3 | Jan Stürzbecher | Weisen des Weges
4 | Anna Koban | Rückblick
4 | Anna Koban | Rückblick
5 | Kerstin Hummes | Pappelturm
5 | Kerstin Hummes | Pappelturm
6 | Volha Kobak | Untergang
6 | Volha Kobak | Untergang
7 | Nikolaus Thomas | himmelhochhinab
7 | Nikolaus Thomas | himmelhochhinab
8 | Judit Hölzle | Vorlesebank
8 | Judit Hölzle | Vorlesebank
9 | Patrycja Świderska | Andenken
9 | Patrycja Świderska | Andenken
10 | Sabrina Ayorinde | unterwegs
10 | Sabrina Ayorinde | unterwegs
11 | Gabriele Hoberg | Friedrich und Susette
11 | Gabriele Hoberg | Friedrich und Susette
12 | Katharina Schlichter | Poller
12 | Katharina Schlichter | Poller
13 | Barbara Hess | verweht
13 | Barbara Hess | verweht
14 | Anna Hoffmann | hinan und hinab
14 | Anna Hoffmann | hinan und hinab
15 | Jonathan Leo | Freiheit/Unfreiheit
15 | Jonathan Leo | Freiheit/Unfreiheit

Grußwort

Dr. Ursula Jungherr | Oberbürgermeisterin
Stadt Bad Homburg vor der Höhe

Der Hölderlinpfad verbindet die Wirkungsstätten des Dichters in Bad Homburg und im Hause Gontard in Frankfurt. Hölderlin ist ihn oft gewandert, nach seinem Bruch mit dem Kaufmann Gontard ab Oktober 1798 regelmäßig jeden ersten Donnerstag im Monat, um seine Geliebte Susette Gontard zu treffen. Die Zeugnisse dieser Liebe sind Literaturgeschichte.

Wo Hölderlin auf dieser Strecke genau unterwegs war, lässt sich nur an einigen Stellen rekonstruieren. An anderen ist gebaut worden oder Straßen haben die Pfade von damals ersetzt. Nun haben die beiden Städte Frankfurt am Main und Bad Homburg v.d.Höhe zusammen mit der Regionalpark GmbH die Initiative ergriffen, dem Weg als kulturellem Erbe mit ausgeprägtem Symbolcharakter in der Gegenwart besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Eröffnet wurde er am 8. Juni 2008. Wenn es nun gelingt mit Werken der Bildenden Kunst die Bedeutung dieser Wegstrecke als Verbindung zwischen Städten, zwischen Friedrich Hölderlin und Susette Gontard, zwischen Literaturgeschichte und den Menschen heute zu unterstreichen, so ist dies uneingeschränkt zu begrüßen. Solche Aktivitäten verdienen Unterstützung.

Vorwort

Prof. Peter G. Lieser | Umweltgestaltung
Akademie für Bildende Künste Mainz

Vor zwei Jahren – am 3. September 2006 - fand die erste öffentliche Probewanderung auf dem Hölderlinpfad von Bad Homburg vor der Höhe nach Frankfurt am Main statt.
 Im November 2006 begannen wir in Mainz mit den ersten Gehversuchen auf Friedrich Hölderlins Spuren. 15 Studierende aus sechs Klassen der Akademie für Bildende Künste, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, und eine Gaststudentin der Kunstakademie Danzig beteiligten sich an dem ungewöhnlichen Projekt. Dies war nun eine lange Wanderung bis heute, und das Durchhalten bedarf einer ausdrücklichen Würdigung der Studierenden.

Neu für uns in der Bildenden Kunst war, sich mit der Region Rhein-Main und ihrer Landschaft zu beschäftigen - und mit der Literatur und dem Leben Hölderlins, insbesondere mit seinen Jahren in Frankfurt und Homburg.
 Gleich mehrmals sind wir die Hügel des Taunus` und dessen Vorlands hinauf und hinab gewandert und mit dem Fahrrad gefahren, um uns das physische Gefühl von Anstrengung und Langsamkeit zu gönnen, und um uns einer anderen als der bekannten Wahrnehmung üblicher regionaler Fortbewegungen auszusetzen.
 Wir sind eingetaucht in die Literatur über Hölderlin, etwa Peter Härtlings Roman „Hölderlin“, dann aber auch in Hölderlins Originalschriften und Umschriften der Frankfurter Ausgabe des Roter Stern/Stroemfeld Verlages. Wir sind zur Hölderlin Gesellschaft nach Tübingen gereist (nicht gewandert), haben uns dem Turm am Neckar, Hölderlins Domizil für mehr als die Hälfte seines 73 Jahre langen Lebens, genähert, haben uns anrühren lassen von seinem Werk und der Zeit in dieser Tübinger Behausung und Umgebung.

Dass dabei peu à peu die bildhaften Werke entstanden, war in zwei sehr unterschiedlichen Ausstellungen 2008, im Hangar des Alten Flugplatz Frankfurt-Bonames und in der neuen Stadtbücherei im Zentrum Frankfurts, zu sehen. Zum Teil in Konzeptform, zum Teil bereits im „Stadtland“ realisiert und hier dokumentiert, sind sie in diesem kleinen Katalog festgehalten.
 Wir sollten erwähnen, dass unsere Projekte nicht auf Umsetzung angelegt waren, und doch sind von den 15 hier präsentierten Arbeiten bereits sieben - auf Zeit oder dauerhaft oder auch vergänglich - im Sommer 2008 umgesetzt worden. Drei weitere werden im nächsten Jahr  folgen. Dafür, dass dies möglich war und ist, bedanken wir uns bei der Regionalpark RheinMain Taunushang GmbH und dem Umweltamt der Stadt Frankfurt.

Insbesondere den Künstlerinnen und Künstlern gilt ein herzlicher Dank für ihre Einlassung auf das Thema und die Realisation ihrer Arbeiten, gleich ob in konzeptioneller oder realisierter Form. Und ein besonderes Dankeschön geht an Nikolaus Thomas, der neben seinem Kunstwerk sowohl die Ausstellungen als auch diesen Katalog realisiert hat.
 Allen Mitwirkenden am Projekt auf Hölderlins Pfaden - durch Kunst und Landschaft -  sei aus dem Gedichtfragment von Friedrich Hölderlin „Gang aufs Land“ der Richtspruch mit auf den Weg gegeben:

„Möge der Zimmermann vom Gipfel des Daches den Spruch tun,
Wir, so gut es gelang, haben das Unsere getan…“

Peter G. Lieser

Peter G. Lieser

Prof. Peter G. Lieser lebt und arbeitet in Frankfurt am Main und Mainz / Bis 1996 Geschäftsführer der GrünGürtel Frankfurt GmbH der Stadt Frankfurt am Main und Lehre an der TU Darmstadt, Fachbereich Architektur und Städtebau / Seit Oktober 1996 Hochschullehrer im Fachgebiet Umweltgestaltung, Akademie für Bildende Künste der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Freie Projekte zur Region Rhein-Main.